Schon alleine der Titel Black Rabbit Hall hat mich ziemlich neugierig gemacht. Als ich dann sah, dass es um eine geheimnisvolle Familiengeschichte geht, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Der Klappentext klang ebenfalls vielversprechend und so habe ich das Buch ziemlich spontan gekauft und kurz darauf auch gelesen.

Inhalt

Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert …

Amber Alton weiß, dass die Stunden auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz ihrer Familie, anders vergehen, ihren eigenen Takt haben. Es ist ruhig und idyllisch. Bis zu einem stürmischen Abend 1968. Vereint durch eine unfassbare Tragödie, müssen sich die vier Alton-Geschwister mehr denn je aufeinander verlassen.
Jahrzehnte später fahren Lorna Smith und ihr Verlobter Jon auf der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier durch die wilde Landschaft Cornwalls – und stoßen auf ein altes, leicht verfallenes, aber wunderschönes Haus…
(© blanvalet)

Geheimnisvolle Familiensaga

Die Geschichte um das Anwesen Black Rabbit Hall besteht aus zwei Erzählungen, die zunächst nichts miteinander zu tun haben:

Ende der 1960er Jahre verbringt Familie Alton die Ferien auf ihrem Wohnsitz in Cornwall. Von diesem Sommer erzählt die damals 14-jährige Amber aus der Ich-Perspektive. Durch ihre Erzählungen lernt man das Anwesen und die Familie Alton kennen. Dass etwas Schlimmes passiert ist, erfährt man zwar schon im Prolog, doch was genau und wie es dazu gekommen ist, bleibt noch eine Weile im Dunkeln.

Die zweite Erzählung spielt über drei Jahrzehnte später. Lorna ist mit ihrem Verlobten Jon auf der Suche nach einem geeigneten Ort für ihre Hochzeitsfeier. Der alte Wohnsitz der Familie Alton begeistert sie schließlich so sehr, dass sie die Hochzeit unbedingt dort feiern möchte. Davon lässt sie sich nicht abbringen, auch wenn viele Gründe gegen diesen Ort sprechen. Warum Lorna nicht nachgeben kann, wird erst nach und nach offenbart.

Abwechselnd erfahren wir, was im Sommer mit der Familie Alton passierte und was Lorna auf Black Rabbit Hall erlebt und herausfindet. Als Lorna nämlich beginnt, Nachforschungen über die Familie Alton anzustellen, werden nach und nach Geheimnisse enthüllt, bis am Ende wirklich alle Fragen beantwortet sind. Bis dahin wird jedoch vieles verschwiegen oder so geschickt erzählt, dass es schwierig oder kaum möglich ist, die Geheimnisse zu enträtseln. Die Autorin hat es geschafft, so wenige Hinweise wie nur möglich zu geben und die Leser*innen auf falsche Fährten zu locken. Teilweise ist dies gut gelungen, teilweise wirkt es aber auch ein wenig zu gewollt. Ebenso verhält es sich mit den Cliffhangern am Ende der (meisten) Kapitel.

Die Protagonistinnen Amber und Lorna mochte ich gerne, wobei Lorna hin und wieder ein wenig anstrengend war. Amber und ihre Familie waren auch etwas interessanter, weil exzentrischer. Sie passten wunderbar in das Setting, das außerdem sehr schön beschrieben wurde. Die Sprache ist bildhaft und atmosphärisch, was mir gut gefallen hat. Dadurch konnte ich über die kleineren Kritikpunkte hinwegsehen.

Black Rabbit Hall

Black Rabbit Hall von Eve Chase ist eine unterhaltsame Familiensaga. Wenn auch weniger spannend und mysteriös als erwartet, schafft sie es doch zu fesseln, denn die Autorin überzeugt vor allem mit ihrem atmosphärischen und bildhaften Schreibstil sowie ihren interessanten Figuren.

 

Weitere Rezensionen

I am Jane
Trallafittibooks

Black_Rabbit_Hall_Eve_ChaseTitel: Black Rabbit Hall

Autorin: Eve Chase
Verlag: blanvalet
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Familiensaga, Gegenwartsliteratur, Mystery

Seiten: 416
Format: Taschenbuch
Übersetzung: Carolin Müller
Originaltitel: Black Rabbit Hall

 

Comments are closed.