Schon vor einer ganzen Weile bin ich auf Anabelles Blog Stehlblüten über den Disney Book Tag gestolpert und sofort stand für mich fest: Da muss ich mitmachen! Es hat etwas gedauert, aber nun komme ich endlich dazu und über das ein oder andere musste ich doch ein wenig länger nachdenken. Außerdem fiel mir die Entscheidung für nur ein Buch eher schwer, so dass ich mich hin und wieder auch auf mehr als eins beziehe. Eine Warnung vorab: Der Teil zum Charaktertod enthält SPOILER! Wer Harry Potter, Die Gilde der Schwarzen Magier oder den Dunklen-Turm-Zyklus noch nicht gelesen hat und nicht gespoilert werden will, sollte den Teil überspringen.

Dornröschen – Ein Buch, das seit 100 Jahren in deinem Regal schlummert

Da es hier um mein Regal geht, würde ich sagen Love von Stephen King. Gut möglich, dass es schon seit zehn Jahren darauf wartet, gelesen zu werden. Eingezogen ist es damals, weil ich zu der Zeit sehr viel von Stephen King gelesen habe und als ich dieses Buch dann als Mängelexemplar im Laden liegen sah, habe ich es direkt mitgenommen. Meine Stephen-King-Fixiertheit hatte dann aber ein Ende und so steht es noch immer ungelesen im Regal und schaut mich von Zeit zu Zeit vorwurfsvoll an. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich trotzdem immer wieder King-Bücher gelesen habe, denn ich finde sie immer noch großartig und liebe seine Art zu Schreiben. Warum ich jedoch nie zu Love gegriffen habe, kann ich nicht sagen.

Rapunzel – Ein Buch, das dich gelehrt hat, über den Tellerrand hinauszublicken

Hier habe ich sehr lange überlegt und kann einfach kein einziges Buch nennen. Seit ich lesen kann, lese ich unheimlich gerne und viel und manchmal habe ich einfach das Gefühl, dass ich alles, was ich weiß und gelernt habe, aus meinen Büchern habe. Jedes Einzelne lässt mich andere Perspektiven einnehmen und hilft mir, mich in die unterschiedlichsten Personen hineinzuversetzen, die mit den verschiedensten Problemen konfrontiert werden. So gesehen lehrt mich (fast) jedes Buch aufs Neue, über den Tellerrand zu blicken und andere Menschen und deren Sicht auf die Welt zu verstehen. Das ist für mich schließlich auch ein Grund, warum ich das Lesen so sehr liebe und gerne die unterschiedlichsten Bücher lese.

Disney_Book_Tag

Alice im Wunderland – Ein Buch, das an einem außergewöhnlichen Schauplatz spielt

Da fällt mir sofort Der Dunkle Turm-Zyklus von Stephen King ein, denn auf der Reise zum Dunklen Turm kommen der Revolvermann Roland und seine Gefährten von einem außergewöhnlichen Ort zum Nächsten. In den sieben Bänden spielt ein Großteil der Handlung in Mittwelt, der Welt des Revolvermanns, die in ihrer Größe und ihrem Detailreichtum einen starken Eindruck bei mir hinterlassen hat. Im Prinzip ist es eine Zukunftsversion von unserer Welt, doch ist sie dabei so seltsam und fantastisch, dass sie doch als sehr außergewöhnlicher Schauplatz bezeichnet werden kann. Beispielsweise gibt es dort die vollkommen zerstörte Stadt Lud, in der sich zwei verfeindete Gruppen bekriegen. In Lud gab es wohl vor langer Zeit modernste Technik und Waffen, die nun aber keiner mehr kennt und zu nutzen weiß. Dort steht auch Blaine, der Mono – eine Einschienenbahn, die nicht nur funktionstüchtig ist, sondern auch noch eine eigene Persönlichkeit besitzt und so geht die Reise immer weiter und weiter…

Die Schöne und das Biest – Ein ungleiches Paar

Ich lese wohl nicht allzu viele Bücher, in denen Paare vorkommen oder beachte diese einfach nicht… Hier musste ich wieder ein wenig überlegen, doch schließlich sind mir Geralt von Riva und Yennefer aus der Hexer-Saga von Andrzej Sapkowski eingefallen. Die beiden passen irgendwie so gar nicht zusammen: Geralt ist ein ernster, stiller und sarkastischer – wenn nicht eher zynischer – Einzelgänger, der nichts auf die Meinung von anderen gibt. Yennefer ist eher das genaue Gegenteil: Immer auf ihr Äußeres und die Meinung anderer bedacht, gerne in Gesellschaft und der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Obwohl sie sich charakterlich so unterscheiden, passen sie doch irgendwie gut zusammen und verstehen sich gegenseitig unheimlich gut, was wohl das Wichtigste ist.

König der Löwen – Einen Charaktertod, den du noch nicht überwunden hast

Puh, wie viele darf ich hier nennen? Zunächst mal sind sämtliche Tode in Harry Potter ziemlich traumatisierend gewesen. Am schlimmsten war für mich wohl Sirius Black, aber auch Dobby, Lupin, Fred und Snape gingen mir sehr nahe. Ich war schließlich grad mal in der Grundschule, als ich die Bücher gelesen habe. In Die Gilde der Schwarzen Magier musste ich beim Tod von Akkarin auch wirklich weinen, denn es war einfach nur so unglaublich traurig – vor allem ja auch für die Protagonistin Sonea und das ungeborene Kind. Schließlich muss ich auch hier wieder den Dunklen Turm erwähnen. Der Tod von Jake Chambers und später der von Oy, dem Billy-Bumbler, haben mich so geschafft, dass ich das Buch erst mal weglegen musste und nicht einfach weiterlesen konnte.

DisneyBookTag

Cap und Capper – Die schönste Bücherfreundschaft

Da fallen mir als Erstes Frodo und Sam aus Der Herr der Ringe ein. Zusammen gehen die beiden bis zum Ende und vor allem Sams Opferbereitschaft für seinen Freund ist einfach unvergleichlich. Obwohl ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt wird, hält Sam bis zum Schluss an ihr fest und tut alles, um Frodo zu helfen. Da ich erst vor Kurzem Tschick gelesen habe, kam mir auch die Freundschaft von Maik und Tschick in den Sinn, denn auch diese beiden verbindet eine besondere und schöne Freundschaft.

Cinderella – Der Charakter mit der beeindruckendsten Wandlung

Und schon wieder muss ich den Dunklen Turm anführen. Die Entwicklung von Eddie Dean ist einfach sehr beeindruckend. Zu Beginn ist er ein Junkie, der sich für nichts anderes als sich selbst und seine Drogen interessiert. Doch im Verlauf der Handlung überwindet er seine Abhängigkeit und wird zu einem wichtigen Gefährten von Roland, der ihm bei der Suche nach dem Turm hilft. Er entwickelt sowohl Gefühle für andere als auch einige Fähigkeiten, die nicht nur ihn selbst, sondern auch seine neu gewonnen Freunde mehr als einmal retten. Eddie ist die Figur im Dunklen Turm, die mich immer am meisten fasziniert hat und deren Entwicklung einfach wunderbar war.

Das war also mein Disney Book Tag. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr bei dem Tag natürlich auch gerne mitmachen. Was für Bücher würdet ihr auswählen?

 

2 Comments

  1. Hallo!

    Deine Antwort zu Rapunzel ist ja mal wunderschön! Das kann ich so nur unterschreiben. :)
    Den ersten Teil der Hexer-Saga habe ich noch ungelesen hier, da werde ich mal auf das Paar achten, wenn ich endlich zum Lesen komme. Und obwohl ich noch nichts von Stephen King gelesen habe und es mich aus irgendeinem Grund auch nie sonderlich interessiert hat, will ich den Dunklen Turm jetzt lesen – das klingt ja total interessant!

    Liebe Grüße
    Anabelle

    • anka

      Danke :). Ich hab die Hexer-Saga auch noch nicht beendet, aber finde die Bücher bisher echt gut – auch die Kurzgeschichten-Bände mit der Vorgeschichte.
      Von Stephen King habe ich früher viel gelesen, da meine Mama einige Bücher von ihm hat und ich mich damals hauptsächlich aus ihrem Bücherregal bedient habe ;). Den Dunklen Turm hab ich aber auch lange vor mir hergeschoben, obwohl es ja sein größtes Werk ist. Als ich mich dann endlich an die Bände gewagt hab, hat mich die Geschichte absolut gefesselt. Die Welt und die ganze Idee ist einfach faszinierend und ich mag den Stil total gern.
      Liebe Grüße
      Anka