Auf dem Blog war es jetzt schon drei Wochen lang sehr still und das muss sich nun ganz schnell wieder ändern. Ich hatte zuletzt ziemlich viel um die Ohren und leider auch keine fertig vorbereiteten Beiträge zum Veröffentlichen (was eigentlich der Plan war). Ab jetzt gibt es aber wieder regelmäßig neue Beiträge – immerhin hat sich einiges angestaut – und den Anfang macht die Review zur neuesten Marvel-Verfilmung.

Worum geht’s?

Die Handlung beginnt mit einem Einsatz der Avengers in der nigerianischen Stadt Lagos. Dieser Einsatz fordert zivile Opfer und dass dies nicht das erste Mal ist, weiß jeder, der den ein oder anderen Marvel-Film gesehen hat. Nun soll ihr Handeln Konsequenzen haben: Die Avengers sollen einem Gremium der Vereinten Nationen unterstellt werden. Während die einen diese Lösung für sinnvoll und notwendig halten, lehnen die anderen sie ab und weigern sich, das Abkommen zu unterzeichnen. Als es nun auch noch zu einem Anschlag während der Sitzung kommt und Bucky Barnes (Sebastian Stan) – besser bekannt als Winter Soldier – als Verdächtiger identifiziert wird, muss sich Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) entscheiden: Sucht er auf eigene Faust nach seinem alten Freund, stellt er sich gegen die Vereinten Nationen und einige seiner besten Freunde…

Die Superhelden-Regisseure

Anthony und Joe Russo, die auch schon bei Captain America: Winter Soldier Regie führten, haben ein weiteres Mal wirklich gute Arbeit geleistet. Mit relativ hohen Erwartungen bin ich ins Kino gegangen und diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Der Film kann sowohl mit den actionreichen als auch mit seinen ruhigeren Szenen überzeugen und schafft es, den Konflikt glaubhaft aufzubauen und beide Seiten plausibel und nachvollziehbar darzustellen.

Allein schon dadurch, dass in diesem Film mehr Helden zusammenkommen als noch im letzten Avengers-Teil, wird die Handlung sehr komplex und vor allem die Actionszenen haben es in sich. Die Russo-Brüder schaffen es in diesen – allen voran die berühmte Flughafen-Sequenz – jeden der Helden passend in Szene zu setzen. Keiner wirkt überflüssig, keiner wirkt unterlegen. Stattdessen glänzt jeder Held mit seinen persönlichen Stärken und Fähigkeiten.

Bei den für 2018 und 2019 geplanten Avengers: Infinity War – Part I und Avengers: Infinity War – Part II werden Anthony und Joe Russo erneut Regie führen, so dass man auch hier wieder auf gut gemachte Action, eine durchdachte Geschichte und überzeugende Figurenentwicklungen hoffen kann.

Noch mehr Superhelden

In Captain America: Civil War werden außerdem auch zwei neue Helden eingeführt. Während T’challa alias Black Panther (Chadwick Boseman) eine wichtige Rolle in der Handlung des Films einnimmt, beschränkt sich Spider-Mans (Tom Holland) Auftritt auf einige wenige Szenen. In diesen überzeugt der junge Spider-Man allerdings mit seiner natürlichen, lockeren Art und wird gegenüber den gestandenen Helden auch ziemlich frech. Diese Parts kann man mögen oder aber auch für unnötig und überflüssig halten, da sie die eigentlich sehr ernste und angespannte Situation ein wenig auflockern. So hat man schließlich immer das Gefühl, dass die Helden Freunde bleiben und sich trotz des Konflikts nicht ernsthaft schaden wollen. Für mich persönlich ist das allerdings kein Kritikpunkt.

Neben den wirklich gut gemachten Actionszenen gibt es auch immer wieder ruhige Szenen, in denen die Sichtweisen und die individuelle Motivation jedes Helden deutlich werden und Charakterentwicklungen stattfinden – was wiederum der Handlung des Films zugutekommt. Dass sich der Film so viel Zeit für seine Figuren nimmt, macht das Geschehen erst glaubhaft und nachvollziehbar. Durch den Wechsel mit den actionreichen Szenen kommen so auch keine Längen auf, obwohl die Comicverfilmung mit fast zweieinhalb Stunden der bisher längste Marvel-Film ist.

#TeamCap oder #TeamIronMan?

Zuletzt soll noch DIE Frage geklärt werden: Zu welchem Team muss man halten, welches Team ist im Recht? Für mich war vor dem Film klar, dass ich auf der Seite von Captain America stehe (nicht zuletzt, weil Chris Evans in der Rolle einfach so gut ist). Im Verlauf des Films werden die verschiedenen Blickwinkel und Meinungen allerdings so gut begründet und dargestellt, dass es schwer wird, sich auf eine der beiden Seiten festzulegen. Ich konnte beide Sichtweisen sehr gut nachvollziehen und mich in jeden Helden hineinversetzen. So war es mir schließlich nicht möglich, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Aber genau das spricht auch für die Qualität des Films.

Wer Spaß an Comicverfilmungen hat, sollte sich Captain America: Civil War nicht entgehen lassen, denn er ist einer der (bisher) besten Marvel-Filme. Allerdings sollte man vorher zumindest den direkten Vorgänger Captain America: Winter Soldier gesehen haben, da schließlich der Winter Soldier auch in diesem wieder eine wichtige Rolle spielt. Desto mehr Filme man aus dem Marvel-Universum kennt, desto besser kann man schließlich der Geschichte Folgen und desto mehr Spaß macht es natürlich auch.

Hast du den Film gesehen?
Wie hat er dir gefallen?
Oder hast du die Nase voll von Comic-Verfilmungen?

 

 

Originaltitel: Captain America: Civil War
Regie: Anthony Russo, Joe Russo
Buch: Joel Coen, Ethan Coen
Cast: Chris Evans, Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Sebastian Stan, Anthony Mackie, Don Cheadle, Jeremy Renner, Chadwick Boseman, Paul Bettany, Elizabeth Olsen, Tom Holland, Paul Rudd u. a.
Genre: Action
Länge: 148 Minuten
FSK: 12
Produktion: USA 2016

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