Der März liegt hinter uns und damit hoffentlich auch der Winter. Heute scheint hier jedenfalls die Sonne und das kann gerne so bleiben. Ich kann es gar nicht abwarten endlich wieder öfter draußen zu sein und meine Winterklamotten würde ich auch langsam gerne in der hintersten Ecke im Schrank verstauen.
Außerdem habe ich endlich wieder ein bisschen mehr Zeit für all die schönen Dinge, die ich Anfang des Jahres vernachlässigt habe. Im Februar habe ich meine Masterarbeit abgegeben, an der ich wirklich bis zur letzten Minute saß. Obwohl ich zum Schluss gar nicht mehr so zufrieden damit war und gerne noch tausend Dinge geändert hätte, habe ich Ende März dann ein positives Ergebnis bekommen und bin seitdem wieder deutlich entspannter. Im April steht noch die mündliche Prüfung an und dann bin ich wirklich fertig mit dem Studium.
Für den März hatte ich mir vorgenommen, wieder Routine in den Blog zu bringen. Die Zeit hätte ich ja wieder gehabt, aber irgendwie musste ich wohl zuerst die nicht vorhandene Lesezeit während der Masterarbeit kompensieren. So habe ich im März sehr viel gelesen, aber fast nichts geschrieben. Mein Lesemonat sieht also diesmal richtig gut aus!
Gelesen
Normalerweise kann ich am Ende eines Monats die gelesenen Bücher auswendig aufzählen, aber diesmal muss ich tatsächlich nachschauen, weil es so viele waren.
Ein Buch, das schon lange ungelesen im Regal stand, war Shotgun Lovesongs von Nickolas Butler. Überzeugen konnte es mich allerdings nicht so recht. Die Geschichte an sich ist nicht besonders spannend, sondern alles plätschert eher so dahin. Es geht um die vielschichtigen und komplexen Beziehungen zwischen Freunden und auch deren Familien, was an sich schon interessant war. Durch die vielen, sehr ausschweifenden – manchmal auch etwas kitschigen – Beschreibungen hat sich die Geschichte jedoch immer wieder gezogen, so dass das Buch eben nur „okay“ war.
Die Vegetarierin von Han Kang konnte mich da deutlich mehr begeistern. Eine wirklich einzigartige Geschichte, die so viele Themen anspricht, dabei aber sehr kafkaesk und metaphorisch bleibt und somit viel Spielraum für Interpretationen lässt. Wenn ich es schaffe, gibt es auch noch eine ausführliche Rezension hierzu.
Mit Fast genial habe ich mein zweites Buch von Benedict Wells gelesen. Obwohl auch hier ernste Themen angesprochen werden, ist die Geschichte eher locker-leicht und dementsprechend unterhaltsam. Mir hat sie gut gefallen, wenn auch nicht so begeistert wie Vom Ende der Einsamkeit.
Die Neuerscheinung Fliegende Hunde von Wlada Kolosowa wird auf jeden Fall noch rezensiert, daher nur kurz: Es hat mir gefallen.
Schon lange auf meiner Leseliste stand 180° Meer von Sarah Kuttner. Nachdem mir damals Mängelexemplar so gut gefallen hatte, war klar, dass ich auch dieses Buch lesen muss. Hier habe ich auch ziemlich genau das bekommen, was ich erwartet hatte. Ich mag Kuttners Schreibstil und ihre Figuren, die irgendwie immer auch ein bisschen unsympathisch sind, was sie mir wiederum irgendwie sympathisch macht. Auch hier werde ich eventuell noch eine Rezension schreiben.
Schließlich habe ich mich endlich einem Thema gewidmet, mit dem ich mich schon lange mal intensiver beschäftigen wollte: nämlich mit feministischer Literatur. Hier habe ich Untenrum frei von Margarete Stokowski und A Room of One’s Own von Virginia Woolf gelesen. Die beiden Bücher beschäftigen sich natürlich mit sehr unterschiedlichen Problemen, da sie zu verschiedenen Zeiten geschrieben wurden. Ich fand sie allerdings gleichermaßen interessant und habe so einiges daraus mitnehmen können.
Zwischendurch habe ich vier kleine Büchlein aus der Penguin Modern-Reihe gelesen, die ganz neu herausgekommen sind: The Custard Heart von Dorothy Parker, The Missing Girl von Shirley Jackson, Television was a baby crawling towards that deathchamber von Allen Ginsberg und Piers of the Homeless Night von Jack Kerouac. Ziemlich cool, um sich mal einen Eindruck von den AutorInnen zu verschaffen, insbesondere wenn man von allen noch weitere Bücher auf der Wunschliste hat.
Neuzugänge
Gleich acht Bücher aus der Penguin Modern-Reihe sind im März bei mir eingezogen, von denen ich ja immerhin vier schon gelesen habe:
- The Custard Heart – Dorothy Parker
- The Missing Girl – Shirley Jackson
- Television was a baby crawling towards that deathchamber – Allen Ginsberg
- Piers of the Homeless Night – Jack Kerouac
- Notes on ‚Camp‘ – Susan Sontag
- Africa’s Tarnished Name – Chinua Achebe
- Lance – Vladimir Nabokov
- The Breakthrough – Daphne du Maurier
Ansonsten sind nur zwei weitere Bücher eingezogen, die ich auch schon begonnen habe:
- Der Zopf – Laetitia Colombani
- Das andere Geschlecht – Simone de Beauvoir
Und sonst so?
Gebloggt habe ich – wie oben schon erwähnt – fast gar nicht. Nur einen Jahresrückblick habe ich Anfang des Monats noch veröffentlicht, da ich selbst mal sehen wollte, wie mein Lesejahr 2017 so aussah. Gar nicht schlecht übrigens. :)
Ansonsten habe ich neben dem Lesen auch so einiges an Serien und Filmen gesehen. Auf Netflix zum Beispiel Everything Sucks, die neue Staffel Jessica Jones und Master of None. Im Kino war ich auch zweimal und habe Die dunkelste Stunde und Die Verlegerin gesehen – der März ist schließlich auch der Monat der Oscars.
Für den April gibt es bisher kaum Pläne, außer der mündlichen Prüfung, mit der ich mein Studium abschließen werde. Dementsprechend schreibe ich schon fleißig Bewerbungen und bin gespannt, wie es nach dem Studium weitergeht. Auf dem Blog soll allerdings jetzt wirklich wieder etwas Routine einkehren und da ist der Monatsrückblick ja ein schöner Anfang.
Wie war der März bei euch so? Was habt ihr so gelesen und kennt ihr welche von meinen gelesenen Büchern oder den Neuzugängen?
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