.Jugendbücher lese ich nicht ganz so häufig, doch immer mal wieder finde ich eines, das ich gerne lesen möchte. Für dich soll’s tausend Tode regnen von Anna Pfeffer hat mich mit Titel und Cover angesprochen, so dass ich es unbedingt lesen wollte.
Klappentext
„Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen …“ (© cbj)
Normalerweise lasse ich mich nicht von Covern beeindrucken, doch dieses hat zusammen mit dem herrlich negativen Titel sofort meine Neugier geweckt. Die düsteren Elemente mit den bunten Farben stellen einen schönen Kontrast dar. Dieser lässt auf eine interessante Geschichte mit viel schwarzem Humor schließen. Auch der Klappentext klang vielversprechend und so habe ich dieses Jugendbuch beim Bloggerportal angefragt und auch tatsächlich ein Rezensionsexemplar erhalten (hab zum ersten Mal ein Exemplar angefragt, deshalb war ich so aufgeregt ;)).
Meine Meinung
Emi ist genervt. Nicht nur von ihrem Bruder und der neuen Freundin ihres Vaters, sondern auch von der neuen Stadt und ihrer neuen Schule. Überhaupt findet sie alles Neue doof und gibt sich Mühe, das auch allen zu zeigen. So weit, so normal für einen Teenager – und besonders in dieser Situation auch gut nachvollziehbar. Doch mit ihrem schwarzen Humor und ihrem schwarzen Buch, in dem sie skurrile Tode sammelt, ist Emi dann doch eine besondere Protagonistin. Ihre negative Art kommt bei den Mitschülern natürlich nicht gut an, beim Leser dafür aber umso besser.
Emi ist eine sympathische Protagonistin und auf ihre schräge und düstere Art sehr liebenswert. Mit ihrer negativen Einstellung wirkt sie authentisch und man kann sich nicht nur als Teenager gut mit ihr identifizieren – ein ums andere Mal fühlte ich mich in meine Schulzeit zurückversetzt.
Die Geschichte wird aus Emis Perspektive erzählt und ist passend dazu in einer lockeren und leichten Sprache geschrieben, die das Jugendbuch so erfrischend und authentisch macht. Mit viel Witz und Sarkasmus haben die Autorinnen Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit eine unterhaltsame Geschichte geschaffen und ein tolles Jugendbuch-Debüt unter dem Pseudonym Anna Pfeffer hingelegt.
Hin und wieder kommt das Buch ein wenig klischeehaft daher, wenn beispielsweise die Freundin des Vaters als stereotype Veganerin beschrieben wird. Doch sind dies Kleinigkeiten, die den Spaß an der Geschichte nicht mindern. Dass es kaum unvorhersehbare Ereignisse, geschweige denn unerwartete Wendungen gibt, kann auch kaum als Kritikpunkt angesehen werden. Die Geschichte ist auch ohne diese sehr unterhaltsam und sprachlich sowie inhaltlich einfach rund.
Für dich soll’s tausend Tode regnen
Emi ist ein intelligentes Mädchen und eine sympathische Protagonistin, die immer wieder in komische Situationen gerät und sich mit typischen Teenager-Problemen auseinandersetzen muss – die bestehen natürlich hauptsächlich aus Schule und Familie. Das Ganze wird mit viel schwarzem Humor erzählt und auch das Thema Tod wird entsprechend unterhaltsam behandelt. Die Sprache ist erfrischend locker und authentisch. So ist Für dich soll’s tausend Tode regnen eine kurzweilige Lektüre, die ich nicht nur Jugendlichen empfehlen kann.
Vielen Dank an das Bloggerportal der Verlagsgruppe Random House und cbj für das Rezensionsexemplar!
Für dich soll’s tausend Tode regnen
Anna Pfeffer (Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit)
Genre: Jugendbuch
Verlag: cbj Verlag (September 2016)
320 Seiten (Taschenbuch)
4 Comments
Hallöle!
Ich habe das Buch auch rezensiert und es wirklich geliebt! Ich mag den schwarzen Humor und Emis negative Art wirklich total gerne!
Eine tolle Rezension, das Buch konnte ich auch nur empfehlen, vor allem wegen der absoluten Hassliebe!
Viele liebe Grüße vom #litnetzwerk,
Anna
Huhu,
ja es war echt toll, ein absolut gelungenes Jugendbuch! Bin schon auf weitere Bücher von den beiden Autorinnen gespannt ;).
Liebe Grüße
Anka
Hallöchen
Hoffentlich kommt dieser Kommentar dieses Mal an :D
Ich kann verstehen dass du bei deiner Rezensionsexemplar Anfrage nervös warst, ich war es genauso.
Das Buch hat wohl das ganze Bloggeruniveraum begeistert, ich bleibe aber trotzdem ein wenig kritisch, da ich nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch heranwill.
Liebe Grüsse
Julia
Hey,
Kommentarfunktion ist wieder repariert ;)
Ich wollte das Bloggerportal einfach gerne mal ausprobieren und hab mich gefragt, ob ich da überhaupt ein Rezensionsexemplar bekomme, weil mein Blog ja noch ziemlich klein ist. Wenn nicht, wäre auch nicht schlimm gewesen und ich werde wohl auch in Zukunft eher selten Bücher anfragen, aber hab mich natürlich schon sehr über das Exemplar gefreut.
Die Begeisterung hatte ich zwar auch mitbekommen, aber ich bin auch nicht mit sonderlich hohen Erwartungen an das Buch gegangen. Das ist ja meistens besser ;). Und für lockere und lustige Unterhaltung zwischendurch war es schon ziemlich perfekt.
Liebe Grüße
Anka