Der Jahresbeginn hatte es in sich: Der Januar fing ziemlich stressig an, denn es standen einige wichtige Termine auf dem Programm. Dazu kamen einige anstrengende Dinge, die ich so nicht erwartet hätte. Den ganzen Januar über war ich jedenfalls sehr beschäftigt und musste mich um gefühlt tausend Dinge kümmern. Das wird im Februar voraussichtlich so weitergehen, doch dafür dürfte es dann ab März endlich ruhiger werden.

Trotz allem hab ich es im Januar geschafft, regelmäßig zu bloggen und auch das Lesen kam nicht zu kurz. Dafür habe ich leider andere Hobbies vernachlässigt, aber alles bekomme ich derzeit nicht unter einen Hut. Ich hoffe also auf bessere Zeiten.

Gelesene Bücher im Januar

Dann kommen wir mal zu meinen gelesenen Büchern im Januar. Insgesamt waren es „nur“ drei.

Bonhoeffer – Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet – Eric Metaxas

Das erste Buch, das ich im Jahr 2020 beendet habe, ist Bonhoeffer – Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet von Eric Metaxas. An dieser Biografie habe ich allerdings sehr lange gelesen. Zwischendurch habe ich eine längere Pause eingelegt, einfach weil ich nicht weiterlesen konnte. Bücher, die von der Zeit des Nationalsozialismus erzählen, sind nie leichte Lektüre, die man einfach so jederzeit gut lesen kann. Deshalb hat mich die Biografie einige Monate lang begleitet.

Der Autor hat ein umfangreiches Werk über Bonhoeffers Leben geschaffen, das mit vielen Briefen, Tagebucheinträgen und Predigttexten einen authentischen Einblick in das Leben und die Gedanken von Dietrich Bonhoeffer vermittelt. Das erste Drittel, in dem über Kindheit, Jugend und Studienzeit berichtet wird, zog sich etwas. Es gab Wiederholungen und Überschneidungen von Themen, so dass die Lektüre stellenweise ein wenig zäh war. Nach diesem ersten Teil war dies allerdings nicht mehr der Fall. Die theologischen Ansätze von Bonhoeffer werden verständlich erklärt, so dass es für Laien weder zu komplex noch zu oberflächlich wird.

American War – Omar El Akkad

Das zweite Buch, das ich gelesen habe, war American War von Omar El Akkad. Dabei handelt es sich um einen dystopischen Roman, der von einem zweiten amerikanischen Bürgerkrieg erzählt. Das Szenario klang interessant und so hatte ich einige Erwartungen an die Erzählung.

„Sarat Chestnut aus Louisiana ist erst sechs Jahre alt, als 2074 der Zweite Amerikanische Bürgerkrieg ausbricht. Aber das kleine Mädchen weiß genau, dass Teile des Landes unter Wasser stehen und Drohnen den Himmel verdunkeln. Als ihr Vater auf tragische Weise umkommt, findet die Familie Zuflucht in einem Flüchtlingslager. Dort gerät die neugierige und wissenshungrige Sarat unter den Einfluss des mysteriösen Albert Gaines. Der Heranwachsenden wird klar, dass sie ihren eigenen Weg einschlagen muss. Schließlich radikalisiert sich Sarat und setzt mit einer verheerenden Tat das Leben aller aufs Spiel.“ (© Fischer)

Meine Erwartungen waren letztlich wohl zu hoch, denn so wirklich überzeugen konnte mich die Umsetzung der Idee nicht. In der ersten Hälfte des Buchs passierte relativ wenig, so dass sich die Geschichte zog. Dafür überschlugen sich die Ereignisse in der zweiten Hälfte bzw. es wurden in der Erzählung immer mal wieder Jahre übersprungen, so dass einige Dinge einfach ausgelassen oder nur kurz im Rückblick erwähnt wurden. Diese Brüche und Zeitsprünge haben zusammen mit der distanzierten Erzählweise dazu geführt, dass die Geschichte einen irgendwie belanglosen Eindruck auf mich machte. Alles schien beliebig und irgendwie egal, obwohl es um teils hochaktuelle Themen ging.

Gelesen Januar 2020

Bittere Orangen – Claire Fuller

Von Claire Fuller habe ich letztes Jahr schon Eine englische Ehe gelesen und war von diesem Roman ziemlich begeistert. Deshalb hatte ich mich auch schon auf Bittere Orangen gefreut.

„Im Sommer 1969 geschehen zwei Dinge im Leben von Frances Jellico, die sie zum ersten Mal Freiheit und Selbstbestimmung empfinden lassen: Ihre dominante Mutter stirbt, und sie erhält den Auftrag, für das Lynton Herrenhaus ein architektonisches Gutachten zu schreiben. Frances löst ihre Londoner Wohnung auf und richtet sich für einige Wochen in Lynton ein. Die einzigen Bewohner des einsamen Hauses sind Cara und Peter, das Hausmeisterpaar, zu dem sie rasch eine enge, komplizierte Beziehung entwickelt. Denn Cara macht sie zu ihrer Vertrauten, während Frances sich zunehmend zu dem undurchschaubaren Peter hingezogen fühlt. Das Ende dieses Sommers besiegelt ein Ereignis, das für Frances den Rest ihres Lebens auf tragische Weise beeinflussen wird.“ (© Piper)

Der Roman hat mir ganz gut gefallen, aber an Eine englische Ehe kam er leider nicht heran. Der Aufbau war interessant, denn die Gegenwart und die Vergangenheit wechseln sich ab und man erfährt erst nach und nach, was damals passierte und wie dies die Gegenwart beeinflusst hat. Das zentrale Thema des Buchs ist die Suche nach Wahrheit – das trifft auf die Protagonistin zu, aber eben auch auf die Leser*innen des Buchs. Insgesamt ist Bittere Orangen ein sehr atmosphärischer Roman mit seltsamen, aber interessanten Figuren und ähnelt in diesen Punkten Fullers Debütroman.

Neuzugänge im Januar

Zum Lesen bin ich nicht so viel gekommen, wie ich das eigentlich gerne wäre. Aber diesen Umstand habe ich ausnahmsweise nicht mit Buchkäufen kompensiert. Lediglich zwei Bücher habe ich mir im Januar zugelegt und eines davon war eher unbeabsichtigt.

Bei der Bundeszentrale für politische Bildung habe ich mir das Buch Frauenwahlrecht: Demokratisierung der Demokratie in Deutschland und Europa (Hrsg. Hedwig Richter, Kerstin Wolff) bestellt. Zu dem Thema wollte ich schon letztes Jahr mehr lesen, bin aber bis jetzt noch nicht dazu gekommen. Jetzt habe ich wenigstens schon mal ein Buch dafür hier liegen.

Unbeabsichtigterweise ist der vierte Band der Luna-Chroniken Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer in meinem Besitz gelandet. Darauf freue ich mich auch schon sehr, denn die ersten drei Bände fand ich toll.

Neuzugänge Januar 2020

Gebloggt im Januar

Nach Weihnachten hatte ich endlich mal wieder ein wenig Zeit für den Blog. Ich habe mir einen Redaktionsplan erstellt und damit angefangen, die vielen liegen gebliebenen Rezensionen fertigzustellen. Das hat sehr viel besser funktioniert, als ich gedacht hätte und ich habe endlich wieder eine gewisse Schreibroutine entwickelt. So habe ich es dann auch geschafft, jede Woche – genauer gesagt jeden Sonntag – einen Beitrag zu veröffentlichen.

Jahreshighlights 2019 – Meine liebsten Bücher
Der Geruch des Paradieses – Elif Shafak
Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche – Reni Eddo-Lodge
Kurzrezensionen #7 – Paris
Kurt – Sarah Kuttner

Ich bin gespannt, ob ich das weiter so durchziehen kann. Der Februar wird voraussichtlich ein sehr ereignisreicher Monat, aber einen Beitrag pro Woche möchte ich trotzdem gerne schaffen. Und wenn ich an die ganzen angefangenen Beiträge und Listen mit Ideen denke, habe ich auch große Lust darauf, das alles umzusetzen.

Was habt ihr im Januar so gelesen? War schon ein erstes Highlight für 2020 dabei, das ihr mir empfehlen könnt?

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