Die erste Hälfte des Stephen King Novembers ist nun schon vorbei und deshalb gibts heute einen kurzen Zwischenstand. Auf Twitter findet schon die ganze Zeit über ein reger Austausch unter den King-Lesern statt und besonders viel Spaß haben die Fragerunden am vergangenen Wochenende gemacht. In Anlehnung daran beantworte ich hier drei Fragen zu meiner Lektüre.
Kurz noch zu meinem Buch: Ich lese die Kurzgeschichten-Sammlung Night Shift (dt. Nachtschicht), die vor fast vierzig Jahren erschienen ist. Mit seinen Romanen konnte mich King bisher immer überzeugen, weshalb ich es nun zum ersten Mal mit seinen Kurzgeschichten versuche.
Wie weit bist du mit deinem Buch?
Auf Seite 223 von 505, also noch nicht mal ganz bei der Hälfte. Von den insgesamt 20 Kurzgeschichten habe ich bisher 9 gelesen.
Wie gefällt es dir bisher – trifft es deine Erwartungen?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, da es je nach Geschichte sehr unterschiedlich ist. Teilweise gefallen mir die Geschichten gut, sie sind unterhaltsam und spannend, aber dann gibt es auch welche, die mir nicht so richtig gefallen. Ich bin da im Moment eher zwiegespalten, was wohl auch der Grund dafür ist, dass ich nur sehr langsam mit dem Buch voran komme. Das ist für mich gerade bei King ziemlich ungewöhnlich, denn seine Romane fesseln und begeistern mich meist so sehr, dass ich gar nicht davon loskomme.
Vielleicht liegt aber auch genau hier das Problem: Kurzgeschichten sind keine Romane und da King für seine ausschweifenden Erzählungen (also die richtig dicken Bücher) bekannt und beliebt ist, entfalten die Kurzgeschichten einfach nicht das gewohnte Potenzial. Die Charaktere, die in den Romanen so ausführlich beschrieben und vielfältig dargestellt werden, fehlen einfach. Und auch der Horror, der sich meist ganz langsam entfaltet und über lange Strecken aufbaut, kommt hier oft so plötzlich, dass man gar keine Zeit hat, sich richtig zu gruseln. Ich wage mal zu behaupten, dass einige der Geschichten besser gewesen wären, wenn sich King – wie üblich – mehr Zeit/Seiten genommen hätte. Bei 500 Seiten und 20 Geschichten sind es im Schnitt immerhin nur 25 Seiten pro Geschichte und das ist echt arg wenig – vor allem wenn man auch das kleine Format des Buchs bedenkt.
Die bisher beste/schlechteste Geschichte?
Am besten hat mir bis jetzt die erste Geschichte Jerusalems Lot gefallen. Interessanterweise war es auch die Längste, so dass das meine obigen Erklärungsversuche nochmal unterstützt. Die Geschichte spielt 1850 und handelt von einer verfluchten Familie samt uraltem Familienanwesen. Stilistisch erinnert sie extrem an H. P. Lovecraft, was ich ziemlich toll fand. Hier hatte ich einen Bezug zum Protagonisten und die Spannung hat sich schön langsam aufgebaut. Genau so hätte ich mir auch die weiteren Geschichten gewünscht.
Die schlechteste Geschichte ist bis jetzt Trucks. Ähm ja. Es geht darum, dass Trucks auf einmal „lebendig“ werden, Amok laufen und Menschen töten. Allerdings nicht alle, denn betanken können die Fahrzeuge sich nicht alleine und nötigen deshalb die Menschen dazu. Ja, es ist so stumpf und langweilig, wie es sich anhört. Allerdings muss ich sagen, dass ich diese Geschichte auch wirklich mit Abstand am schlechtesten fand. Die meisten sind doch eher unterhaltsam.
So und jetzt bin ich neugierig. Kennt ihr Kurzgeschichten von King? Habt ihr schon einzelne oder ganze Bände – vielleicht auch Night Shift – gelesen? Wie haben sie euch gefallen? Und sind richtig gute dabei, die ihr mir empfehlen könnt?
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