Seit vielen Jahren gehört die Serie Gilmore Girls zu meinen Lieblingsserien. Wie oft ich sie mir schon angeschaut habe, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall schon sehr oft. Und trotzdem sehe ich sie immer wieder gerne. Kein Wunder also, dass ich unbedingt auch Lauren Grahams Buch lesen musste. In Talking as fast as I can schreibt sie nämlich über sich und ihr Leben, in dem die Serie Gilmore Girls eine wichtige Rolle gespielt hat.

Inhalt

Ein urkomisches Memoir von Lauren Graham, der Kultschauspielerin aus “Gilmore Girls”. Durchgeknallt, liebenswürdig und voller Überraschungen: Lauren Graham verrät alles über ihre Zeit bei unserer Lieblingsserie ›Gilmore Girls‹, ihr Leben, die Liebe und wie es ist, in Hollywood zu arbeiten.

„In diesem Buch stehen viele Geschichten direkt aus meinem Leben: peinliche Geschichten vom Erwachsenwerden, Geschichten über verwirrende Dates und über meine Arbeit, die mich glücklich macht und natürlich alles darüber, wie es war, noch mal in meine Lieblingsrolle zu schlüpfen. Wahrscheinlich denkt ihr jetzt, dass ich auf meine unglaublich gute Performance als Dolly in Hello, Dolly! in der Highschool anspiele – alles, was mein Dad dazu sagte, war „Du bist ja viel größer als die anderen Kinder“ –, aber NEIN! Ich rede über Lorelai Gilmore, von der ich eigentlich seit 2008 dachte, dass ich sie nie wiedersehen würde.
Was sonst noch drinsteht: Erinnerungen an das Leben auf einem Hausboot, wie man Männer bei Preisverleihungen kennenlernt und das eine Mal, als man mich fragte, ob ich Hintern-Model werden möchte. Ein Ausblick: Alle drei Dinge machten mich seekrank.“ – Lauren Graham (© S. Fischer)

Gilmore Girls in Buchform

Lauren Graham erzählt in diesem Buch episodenhaft aus ihrem Leben. Sie beschreibt, wie sie aufgewachsen ist und schon als Kind Schauspielerin werden wollte. Sie schreibt über ihre ersten Schauspielerfahrungen, die sie als Jugendliche beim Schultheater sammelte und wie sie ihrem Traum Schritt für Schritt näher gekommen ist. Ihr Weg zur professionellen Schauspielerin gestaltete sich nicht immer einfach, doch Aufgeben war keine Option.

Die Arbeit als Schauspielerin ist allerdings nur ein Thema, denn Graham schreibt auch über ihre Beziehungen und ihr langes Single-Dasein. Außerdem erzählt sie von ihrem ersten Roman und den darauf folgenden Arbeiten als Autorin. Und nicht zuletzt widmet sie der Serie Gilmore Girls zwei lange Kapitel. Insgesamt sind die Kapitel sehr unterschiedlich aufgebaut und behandeln verschiedenste Themen, so dass das Buch abwechslungsreich gestaltet ist – auch mit Fotos und Zeichnungen.

Der Schreibstil erinnert an die schnellen Dialoge aus der Serie. Damit wird er dem englischen Titel des Buchs mehr als gerecht. Es fühlt sich an, als würde Lorelai Gilmore mit den Leser*innen reden. Die Ansprache ist persönlich und schafft eine vertraute Atmosphäre – zumindest für diejenigen, die die Serie kennen. Dies ist schließlich auch das einzige Argument gegen dieses Buch: Wer die Serie nicht kennt – oder noch schlimmer: nicht mag – wird auch mit dem Buch nichts anfangen können.

Es gibt viele Anspielungen auf Gilmore Girls und außerdem werden viele Personen namentlich erwähnt. Dabei handelt es sich vor allem um Schauspieler*innen, mit denen Graham zusammengearbeitet hat. Wer sich hier nicht zumindest ein wenig auskennt, kommt möglicherweise nicht bei allen Anekdoten und Anspielungen mit – oder muss die Namen eben erst nachschlagen.

Fazit

Die episodenhaften Erzählungen sind kurzweilig und humorvoll, der Schreibstil erinnert an die schnellen Dialoge in Gilmore Girls und man merkt: in Lauren Graham steckt wirklich jede Menge von Lorelai Gilmore – oder andersherum. Die Kapitel sind abwechslungsreich und geben Einblicke ins Leben der Schauspielerin, deren Art so sehr ihrem Seriencharakter entspricht. Für Fans der Serie Gilmore Girls ist das Buch daher ziemlich perfekt!

 

Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, aber in der Infobox findet ihr die Angaben zur deutschen Ausgabe.

Lauren Graham_Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore GirlTitel: Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl

Autorin: Lauren Graham
Verlag: S. Fischer
Erscheinungsjahr: 2017
Genre: Biographie

Seiten: 256
Format: Taschenbuch
Übersetzung: Anna Julia Strüh, Christine Strüh
Originaltitel: Talking as fast as I can

 

9 Comments

  1. Hallo Anka,

    ich hab das Buch schon vor längerem auf Englisch gelesen und fand auch, dass man in Lauren Grahams Erzählstil viel Lorelai Gilmore entdecken konnte. Bei manchen Kapiteln hat mir dann aber doch etwas die Authentizität gefehlt bzw. ich war mir nicht sicher, ob man ihr das so 1:1 glauben kann.
    Aber als waschechter Gilmore-Girls-Fan hab ich das einfach im guten Glauben gelesen. (-:

    Viele Grüße, Ramona (#litnetzwerk)

    • Anka

      Hi Ramona,

      ja, ich kann mir schon vorstellen, dass da vielleicht nicht alles genauso passiert ist, aber da kann ich auch drüber wegsehen. :) Insgesamt fand ichs interessant und unterhaltsam. Und es hat sich einfach wirklich angefühlt, als würde Lorelai Gilmore erzählen.

      Liebe Grüße
      Anka

  2. Hallo Anka,
    Ich liiiiiiebe die Gilmore Girls und habe die Staffeln auch schon unzählige Male geschaut. Der Humor ist einfach großartig, aber die Serie kann mich genauso sehr zum Weinen bringen. Sie hat einfach alles.
    Mit diesem Buch liebäugel ich schon eine ganze Weile, weil ich eben so ein GG Fan bin und besonders Lorelei sehr mag. Aber für so Star Klatsch und Tratsch interessiere ich mich überhaupt nicht. Daher wusste ich nicht, ob das Buch wirklich was für mich ist.
    Deine Rezension macht mich sehr neugierig auf das Buch, aber so richtig sicher bin ich mir immer noch nicht. Am liebsten hätte ich wohl einen Roman zur Serie. Also über Lorelei und Rory etc. Das wäre der Traum! Ob mir da „nur“ zwei Kapitel GG reichen?
    Na mal sehen. Deine Rezension ist aber auf jeden Fall sehr schön. :)
    Liebe Grüße, Julia

    • Anka

      Hi Julia,
      ein Roman zur Serie wäre toll! GG ist ja leider nur ein Thema von vielen, da darf man halt nicht zu viel erwarten. Ich fand die meisten Themen aber trotzdem interessant und unterhaltsam, nur so ein oder zwei Kapitel haben mich nicht so wirklich interessiert. Besonders hat mir auch einfach die Art gefallen, wie das Buch geschrieben ist, denn das klingt schon ziemlich nach Lorelai.
      Schwer zu sagen, ob du es lesen solltest oder nicht. ;) Wenn ich mir so unsicher bin, ist oft die Länge des Buchs mit ausschlaggebend. Mit kurzen Büchern hat man dann nämlich wenigstens nicht viel Zeit verschwendet, wenn sie nicht gefallen. :D
      Liebe Grüße
      Anka

      • Haha, ja, das stimmt. Mir kurzen Büchern kann man eigentlich echt nicht viel falsch machen. Und ganz zur Not kann man ja auch Kapitel überspringen oder im schlimmsten Fall ein Buch ganz abbrechen (obwohl ich darin wirklich schlecht bin, weil ich immer denke, dass das Buch ja vielleicht noch besser wird)
        LG, Julia

        • Anka

          Ja, Kapitel überspringen oder Buch abbrechen sind natürlich auch Möglichkeiten. Abbrechen kann ich Bücher aber auch nicht gut, weil ich immer denke: „Das wird bestimmt noch besser“. (Meistens wird es das aber nicht…) :D

  3. Das klingt nach einem Buch, das mir ebenfalls gefallen könnte. Ich habe die Serie damals sehr geliebt und nicht nur Lorelai, sondern auch Lauren Graham war oder ist mir sehr sympathisch. Ich lese zwar sonst keine Biographien, aber vielleicht traue ich mich mit diesem Buch doch einmal an das Genre heran.

    • Anka

      Ja, so gehts mir auch. Ich fand Lorelai immer sehr sympathisch und in dem Buch merkt man schon, dass einiges von Lauren in dieser Figur steckt. Deswegen ist das Buch auch so unterhaltsam. Ich würde das Buch auch, glaube ich, nicht als klassische Biografie bezeichnen. Zwar schreibt sie über einige wichtige Stationen in ihrem Leben, aber das Buch ist deutlich mehr auf Unterhaltung als auf Fakten ausgelegt. Eine „richtige“ Biografie stelle ich mir schon sehr viel ausführlicher und auch trockener vor. Das Buch ist ja auch ziemlich kurz, also kannst du damit eigentlich nichts falsch machen. :)

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