Das Jahr 2022 war für mich persönlich in vielerlei Hinsicht ein gutes Jahr. Es war nicht alles toll – erst recht nicht, wenn man sich anschaut, was so auf der Welt los war/ist -, aber ich bin dieses Jahr an Silvester zufriedener und optimistischer was das neue Jahr angeht, als ich es im letzten Jahr war. Lesetechnisch war es allerdings ein eher mäßiges Jahr. Dachte ich 2021 noch, dass ich wenig gelesen hätte, unterbiete ich die Anzahl an gelesenen Büchern und Seiten in 2022 noch einmal.

Mein Lesejahr 2022

Ich habe insgesamt nur 41 Bücher gelesen und noch 3 angefangen, die ich mit ins Jahr 2023 nehmen werde. Laut meiner Goodreads Statistik ist das so wenig, wie seit 2015 nicht mehr. Das hätte ich so gar nicht eingeschätzt, was vielleicht daran liegt, dass die Qualität insgesamt ziemlich gut war. Etwa 2/3 der Bücher haben mir richtig gut gefallen und nur etwa 1/3 war mittelmäßig bis schlecht. In den vorherigen Jahren waren es im Schnitt deutlich mehr mittelmäßige Bücher. So gesehen war es dann eigentlich doch kein schlechtes Lesejahr – es kommt schließlich auf die Qualität und nicht auf die Quantität an. Hier also meine Highlights für 2022:

Das Erbe der Elfen – Andrzej Sapkowski

Zu Weihnachten 2021 habe ich die Witcher-Reihe bekommen und direkt mit dem Reread begonnen. Der erste Band steht hier stellvertretend für die Reihe bzw. für die Bände 1-4, denn den fünften und letzten Band habe ich 2022 noch nicht beendet. Da es sich hier um ältere und mittlerweile wohl sehr bekannte Bücher handelt, will ich hier auch gar nicht mehr viel darüber erzählen. Mir haben die Bücher bisher ziemlich viel Spaß gemacht und ich bin gespannt, wie die Reihe endet. Hier noch der Klappentext zum ersten Band:

Das Erbe der Elfen - Andrzej Sapkowski

„Seit dem blutigen Überfall auf Cintra ist Cirilla, die Thronerbin des Reiches, verschollen. Gerüchte werden laut, dass sie vom Hexer an einen geheimen Ort gebracht wurde. Es scheint, als besitze sie großes magisches Potenzial. Oder ist sie nur das Medium einer bösen Macht?“ (© dtv)

Alibi – Agatha Christie

Agatha Christie hat sich bei mir mittlerweile als Mittel gegen Leseflauten bewährt. Gerade dieses Jahr haben mir ihre Krimis gegen die ein oder andere Leseflaute geholfen. Besonders gefallen hat mir Alibi, der dritte Fall von Hercule Poirot. Die Krimis von Agatha Christie sind den meisten wahrscheinlich nicht unbekannt, weshalb ich hier nicht weiter auf den Roman eingehen will.

Alibi von Agatha Christie

„Roger Ackroyds große Liebe Mrs. Ferrars soll ihren ersten Ehemann ermordet haben.  Nun ist sie selber tot, gestorben an einer Überdosis Veronal. War es Selbstmord? Ist sie erpresst worden? In der Zeitung findet Ackroyd einen letzten Hinweis auf die Umstände ihres Todes. Doch bevor er sein Wissen teilen kann, wird er ermordet. Und sein Stiefsohn ist spurlos verschwunden.“ (© Atlantik Verlag)

Dschinns – Fatma Aydemir

Eines weiteres meiner Highlights habe ich zu Beginn des Jahres gelesen, nämlich Dschinns von Fatma Aydemir. Ihr zweiter Roman hat mir mindestens genauso gut gefallen wie ihr Debut Ellbogen. Völlig zurecht befand sich der Roman auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Meine ausführliche Rezension habe ich verlinkt, den Klappentext gibt es hier noch einmal:

Dschinns - Fatma Aydemir (2022)

„Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs großer Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet. Voller Wucht und Schönheit fragt „Dschinns“ nach dem Gebilde Familie, den Blick tief hineingerichtet in die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte und weit voraus.“ (© Hanser)

Unsterblich sind nur die anderen – Simone Buchholz

Eine fantastische und skurrile Erzählung, die sich kaum einordnen lässt, ist Unsterblich sind nur die anderen. Mir hat dieser spannende Mix gut gefallen und eine Rezension dazu gibt es auch schon.

Unsterblich sind nur die anderen von Simone Buchholz (2022)

„Drei Männer verschwinden spurlos auf der MS Rjúkandi, einer Nordatlantikfähre. Zwei Frauen machen sich auf den Weg, um nach ihren verschollenen Freunden zu suchen – und sie besteigen das Schiff nach Island in der festen Überzeugung, bald wieder zu Hause zu sein. Aber schon in den ersten Tagen an Bord fallen ihnen merkwürdige Dinge auf, und die seltsame Atmosphäre: Die Crew ist überirdisch gutaussehend, der Kapitän scheint bei aller Erhabenheit und Coolness stets einen Sack voll Schuld mit sich herumzuschleppen, und was zur Hölle ist eigentlich mit der Barfrau los?“ (© Suhrkamp)

Die Landkarte der Liebe – Lucy Clarke

Die Bücher von Lucy Clarke gehören seit einigen Jahren für mich zum Sommer dazu. Dass ich auf ihre Bücher aufmerksam geworden bin, war allerdings ein großer Zufall. Denn die deutschen Titel der Bücher und die Gestaltung der Cover fallen eher nicht in mein Beuteschema. Als ich Das Haus, das in den Wellen versank als Mängelexemplar irgendwo gefunden und mitgenommen habe, hätte ich nicht gedacht, dass mir das Buch so gut gefallen würde. Im Sommer 2022 habe ich nun Die Landkarte der Liebe gelesen und wurde wieder sehr gut unterhalten. Anders als Titel und Cover vermuten lassen würden, ist es eine eher traurige und fesselnde Geschichte.

Die Landkarte der Liebe von Lucy Clarke

Zwei Schwestern, ein geheimes Tagebuch – und eine Reise ins Innerste des Herzens
Ein meerblaues Reisetagebuch – das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwester zu lüften: ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer ein in das Leben ihrer Schwester und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe …“
(© Piper)

Schlaflos – Sarah Moss

Eine Neuentdeckung in 2022 war für mich die Autorin Sarah Moss. Ihren Roman Schlaflos habe ich in kürzester Zeit gelesen und freue mich schon auf weitere ihrer Bücher, denn da gibt es zum Glück noch ein paar.

Schlaflos von Sarah Moss

Eine karge Insel im Westen Schottlands, ständige Stromausfälle und eine unsichere Telefonverbindung. Ein Zweijähriger, der die Nächte zum Tag macht, und ein Siebenjähriger, der die Tage damit verbringt, sich die originellsten Versionen des Weltuntergangs auszumalen. Dazu ein Ehemann, der einer in den Klippen heimischen Papageientaucherkolonie mehr Zeit widmet als seiner Familie: Unter diesen nicht gerade idealen Bedingungen versucht die Historikerin Anna Bennett, eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema Kindheit im 18. Jahrhundert zu schreiben. Aber wie soll sie auch nur eine Zeile zu Papier bringen, wenn sie allein und völlig übernächtigt zwei unternehmungslustige Kleinkinder in einer felsigen Einöde beschäftigen muss? Als zwei rätselhafte Funde im Garten und auf dem Dachboden des sich seit Generationen im Familienbesitz befindlichen Wohnhauses zu allem Überfluss Einblicke in die düstere Vergangenheit der Insel gewähren, sieht Anna endgültig ihre Felle davonschwimmen. Doch dann verbindet sich ihr chaotischer Alltag auf unerwartete Weise mit ihrem Forschungsgegenstand und der Inselhistorie. (© mare)

Was waren eure Highlights in 2022? Und kennt ihr welche von meinen?